Echte Rhönindianer
Am Samstag, den 15.08.09 machten sich unsere „E-Jugend-Indianer“ mit ihren 3 „Häuptlingen“ auf, ihr Saisonabschlusslager nach Indianerart in einem echten Wigwam in der Rhöner Wildnis aufzuschlagen.
Trotz guter Planung gestaltete sich schon unsere Anreise als Abenteuer. 3 der 4 Wagen fanden sich wie geplant in Dipperz an der Eisdiele zum Aufnehmen eines weiteren „Indianers“ ein. Der 4. Wagen blieb verschwunden. Nach längerem Warten und einer erfolglosen Telefonaktion wurde beschlossen, dem Orientierungssinn der Vermissten zu vertrauen und weiterzufahren. Am vereinbarten Zielpunkt, nahe der Steinwand, war aber zuerst noch nichts von dem vermissten Wagen zu sehen. Erfreulicherweise fand er sich etwas später dann doch noch ein.
Unsere „Indianer“ wurden mit einem Häuptling schnell ausgeladen und der Proviant und Übernachtungssachen zu dem noch immer geheimen Lager gebracht und verstaut. Nachdem dann alle wieder zusammen waren, begann der „Marsch“ zum Lager.
Bei diesem machten sich bereits nach kurzer Zeit die sog. Blattfußindianer durch Kommentare wie „Gewaltmarsch“, „15 Kilometer durch die Wildnis“ und „Wir kommen nie an“ bemerkbar. Nach 50 Minuten und ca. 4 Kilometer kam dann doch das Lager des großen Häuptlings „Backender-Bär“ auf dem Gelände des Bio-Hof Gensler in Sicht.
Wir zogen dann mit Sack und Pack in das große Versammlungstipi ein. Während die Schlaflager aufgeschlagen wurden, sorgten andere für das leibliche Wohl.
Das Mittagessen verschwand überraschend schnell in den unendlichen Tiefen ausgehungerter „Indianer“. Da hatten wir wohl ein wenig knapp kalkuliert, konnten aber einen Aufstand durch Einsatz von Obst und Karotten verhindern.
Laut Planung sollte dann nach dem Mittagessen die Indianerolympiade beginnen. Da es der Wettergott mit seinen 30° an diesem Tag besonders gut meinte, wurde der Badeteich auf dem Gelände kurzerhand komplett in Beschlag genommen. Auch die Wassertemperaturen von gefühlten 10° konnten niemanden abhalten, sich in die Fluten zu stürzen.
Nachdem sich alle abgekühlt, erholt und an den leckeren Muffins (vielen Dank an die Bäckerin) gestärkt hatten, teilte sich unsere Gruppe in 3 Indianerstämme unter Leitung jeweils eines Häuptlings und begann die Indianerolympiade. Bei dieser musste man Gold suchen, Baumstämme werfen, Steine fangen usw. Auch die allseits beliebten Indianersportarten wie Bogenschießen, Messer- und Axtwerfen wurden mit Begeisterung ausgeführt (Kleine Anmerkung für besorgte Eltern: Zu keiner Zeit bestand eine Gefahr für die Kinder). Alle Stämme zeigten sehr guten Einsatz und so kam ein sehr knappes Ergebnis zustande, bei dem die Apachen als Sieger hervorgingen.
Das Ergebnis war aber allen nicht so wichtig. Und so fanden sich sofort wieder Gruppen zusammen, die gerne die Indianersportarten nochmal machen wollten. Da auch die Häuptlinge sich gerne mal daran versuchen wollten, wurden schnell die Messer, Äxte und Pfeile geschnappt und fleißig weiter-gemacht.
Häuptling „Heiße Grillkohle“ machte sich währenddessen daran, die Feuerstelle für die erlegten Grillwürstchen vorzubereiten und so konnten sich die Hungrigen nach den sportlichen Leistungen sofort darüber hermachen.
Das Essen ging dann nahtlos in das obligatorische Lagerfeuer über. Aufgrund des langen Tages und der hinter sich gebrachten Anstrengungen, kam es aber schnell zu Ermüdungserscheinungen. Wir beschlossen daher, nach Abwasch und Abendtoilette uns in unser gemütliches Wigwam zurückzuziehen. Dort wurde dann nochmal ein kleines gemütliches Lagerfeuer in der Mitte entzündet und alle lagen gemütlich in ihren Schlafsäcken. Nach und nach wurde es ruhiger und mit dem langsam verlöschenden Feuer schliefen dann auch die meisten ein.
Der nächste Morgen begann nach Indianerart mit dem Sonnenaufgang nach gefühlten 10 Minuten Schlaf. Nach einem gemütlichen Frühstück wurden dann unsere Trainingsfleißigsten geehrt (Alexander Remmert, Johannes Möller und Swenja Riedl).
Die mitgebrachten Sachen wurden schnell gepackt und sofort kam der Wunsch, wen wundert’s, nach den Messern, Äxten und Pfeilen auf. Diesem Wunsch wurde stattgegeben und wieder nach Herzenslust geworfen und geschossen. Dabei kam es zu erstaunlichen Leistungen.
Zufrieden und ein bisschen müde aber unverletzt machten wir uns dann auf den Nachhauseweg.
Besonders hervorzuheben ist die wirklich gute Betreuung durch den „Oberhäuptling“ Christoph Gensler und die Mitarbeiter des Bio-Hofs Gensler. Die Wigwams laden wirklich zu einer Übernachtung nach Indianerart ein. Rundum empfehlenswert.